Vollspektrum Grow LED vs. Enhanced Spectrum

Im Vollspektrum sind alle Farben enthalten - es scheint weiß. Für manche Anwendungen sind jedoch höhere Anteile einer spezifischen Wellenlänge erwünscht. Hier kommt das "Enhanced Spectrum" ins Spiel.
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Vollspektrum Grow LED haben die blau-roten “blurple” LED Pflanzenlampen und auch Natriumdampflampen als beliebteste Leuchtmittel im Indoor Anbau verdrängt. Dank günstigen weißen LED Chips und COBs aus der Allgemeinbeleuchtung, wie z. B. CREE CXB 3590 oder Samsung LM301B, bekommt man damit wirklich viel Power für kleines Geld. Die Tatsache, dass es funktioniert wird auch durch unsere Tests bestätigt. Doch ob es sich bei dem normalen Vollspektrum wirklich um die ideale Lösung handelt, werden wir jetzt genauer betrachten.

Welches Licht benötigen Pflanzen in welcher Phase?

Licht und Dünger

Die Anforderungen, die Pflanzen an Licht stellen, ändern sich mit dem Wachstums- und Lebenszyklus. Gewisserweise ist das mit den Anforderungen an Dünger und Nährstoffe vergleichbar.

Jeder erfolgreiche Gärtner (und der gesunde Menschenverstand) wird bestätigen können: Es ist nicht ideal, beim Pflanzenanbau stets die gleichen Nährstoffe zu geben. Neben der Menge muss auch die Zusammensetzung des Düngers an das jeweilige Entwicklungsstadium angepasst werden. Aus diesem Grund kann selbst der beste Universaldünger nicht mit Mehrkomponenten Dünger-Systemen mithalten.

Natürlich funktioniert auch die “Wundermischung” aus dem Baumarkt, denn Sie bedient alle Grundbedürfnisse der Pflanze. Jemand, für den ein optimales Endprodukt und maximaler Ertrag wichtig sind, wird jedoch ein Produkt wählen, das die entscheidenden Elemente und Mineralstoffe zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stellt.

Licht für Pflanzen: Das Spektrum macht den Unterschied

Licht ist wie Nahrung für Pflanzen – ohne Licht keine Photosynthese, kein Aufbau von Biomasse. Licht ist auch ein Hilfsmittel für Pflanzen, sich zu orientieren – räumlich wie zeitlich. Denn verschiedene spektrale Zusammensetzungen lassen auf einen bestimmten Standort (z. B. im Schatten) oder auf eine bestimmte Zeit (z. B. Abend, Herbst) deuten. Deshalb haben Pflanzen eine Reihe von typischen Verhaltensweisen entwickelt, die in Reaktion auf Beleuchtung mit bestimmten Lichtspektren ausgelöst werden.

Vollspektrum Grow LED funktionieren - Enhanced Spectrum ist die Königsklasse

Bis heute glauben jedoch viele, dass ein weißes Lichtspektrum bzw. Vollspektrum LED genügen. Tatsächlich genügt es den Pflanzen. Das im Indooranbau meist verwendete Lichtspektrum mit 3500 Kelvin ist jedoch nur ein Kompromiss, um die unterschiedlichen Anforderungen in Wachstum und Blüte zu ansatzweise zu erfüllen. Das Resultat sind durchschnittliche Ergebnisse, die nur von der Intensität des Lichts bestimmt werden.

Vollspektrum Grow LED mit 3500K Farbtemperatur
Spektrale Verteilung einer Vollspektrum Grow LED (Beispiel: Samsung LM301 mit 3500K)

Damit Pflanzen optimal gedeihen und außerordentliche Resultate zeigen, genügt es nicht, die Quantität des Lichts – also die Helligkeit – entsprechend einzustellen. Zusätzlich muss die Zusammensetzung des Lichts laufend an den Wachstumszyklus und seine Stadien angepasst werden. Immerhin machen sich manche professionelle Grower hierfür verschiedene Farbtemperaturen von weißen Vollspektrum LED zu Nutze. Die Vegetationsphase wird meist mit kaltweißem Licht (etwa 6500 K) bestritten, während eine seperate Pflanzenlampe für die Blüte (falls erwünscht) vorgehalten wird, die Licht im warmweißen Spektrum (etwa 3000 K oder weniger) abgibt. Durch die unterschiedlichen Gewichtungen von Blau- und Rotanteilen in kalt- und warmweißem Licht kann die Photomorphogenese beeinflusst werden.

Lichtspektrum für Vegetationsphase
Fokus auf blaues Licht im Wachstum hält die Pflanzen kompakt.
Blütespektrum mit UV
Optimiertes Blütespektrum mit UV und starkem Fokus auf tiefrot.

Das wird seit vielen Jahrzehnten so praktiziert, denn bereits im Zeitalter der Gasendladungslampen musste man die Leuchtmittel wechseln, um den unterschiedlichen Ansprüchen von Pflanzen in ihrem Entwicklungszyklus gerecht zu werden.

Nun sind wir in der Ära der LEDs angelangt. Der einzigartige Vorteil von LEDs wird jedoch bis heute kaum genutzt – die Möglichkeit, aus vielen einzelnen Lichtquellen ganz präzise ein optimales Lichtspektrum zu erstellen. Geschweige denn, dieses Lichtspektrum dynamisch anzupassen.

Um im Produktivbetrieb eingesetzt zu werden, sind derartige Systeme meist zu teuer. Denn es ist natürlich wesentlich aufwändiger, mehrere Kanäle mit LEDs zu versehen und jeweils anzusteuern, als alle LEDs in einem Stromkreis zu mischen. Doch die Möglichkeiten und Potenziale sollten diesen Aufwand mehr als wettmachen.

In der Forschung, wo der Preis einer Pflanzenlampe eine untergeordnete Rolle spielt, konnten bereits verblüffende Effekte von verschiedenen Lichtspektren auf Pflanzen festgestellt werden. Eine kleine Auswahl listen wir hier auf.

Wirkungen verschiedener Wellenlängen des Lichts

Ultraviolettes Licht (UVA):

  • hohe Intensität löst Stress aus
  • hormonelle Stressreaktion z. B. Bildung von Harz als Abwehrreaktion

Blaues Licht:

  • verkürzt Nodienabstände (“buschiges Wachstum”)
  • begrenzt Blattwachstum
  • fördert Bildung von sekundären Pflanzenstoffen, z. B. Aromen etc.

Grünes Licht:

  • durchdringt die Blätter stärker und kann damit Photosynthese in den Lagen unter dem Blätterdach auslösen

Rotes Licht:

  • fördert Blattwachstum und Blütenbildung
  • verstärkt Bildung von sekundären Pflanzenstoffen, z. B. Aromen etc.

Fernrotes Licht:

  • Bestimmte Gewichtungen von nahem Infrarot tragen zum Emerson Effekt bei, d. h. Photosyntheserate wird gesteigert
  • Signal zur Blütebildung
  • Einfluss auf Umwandlung von Phytochromen – Tag/Nacht Rythmus kann manipuliert werden

Pflanzenforschung steht erst am Anfang

Momentan steckt die Forschung zu den Wirkungen bestimmter Spektren noch in den Kinderschuhen. Es gibt zu viele Kultivare, die auf ihre individuellen Reaktionen untersucht werden müssen. Dazu kommt, dass nicht nur sichtbare Veränderungen durch das Lichtspektrum hervorgerufen werden, sondern auch bei den Inhaltsstoffen der Pflanzen Unterschiede auftreten. Dazu muss das Biomaterial chemisch aufwendig analysiert werden. Und auch danach sind angesichts der Vergleichbarkeit Zweifel angebracht, denn an verschiedenen Forschungseinrichtungen herrschen auch zum Teil sehr unterschiedliche Grundbedingungen.

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Vollspektrum Grow LED vs. Enhanced Spectrum 1

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